Bearbeitung Unbekannte

Die große Unbekannte (Bearbeitung)
Die große Unbekannte ist eine Umarbeitung der Donna Juanita aus dem Jahre 1880. Die Handlung wurde von Spanien nach Paris verlegt, wozu das doch spanische Kolorit der Originalpartitur nicht so recht passen wollte. Uraufgeführt wurde das Werk am 8. April 1925 unter der musikalischen Leitung von Nico Dostal. Die Wiener Zeitung urteilte u. a., "dass man dem armen, toten Suppé die Marseillaise in die Suppe" gespuckt habe und weiter: "Die wenigen Melodien, die in ihrem Urzustande belassen wurden, zündeten, alles Übrige wirkte wie eine bei einer Umarbeitung verpfuschte Toilette".

Eine kurze Inhaltsbeschreibung der Bearbeitung geht aus einer Pressekritik der Wiener Caricaturen vom 1.5.1925 hervor, die über die Uraufführung im Johann-Strauß berichtet:
Ein Royalist attentatsverdächtig gegen den großen Napoleon und nicht gesonnen sein Alibi zu beweisen – ein gleichzeitiges Schäferstündchen mit der Frau eines französischen Generals – von diesem zum Tod verurteilt, jedoch gerettet durch der Geliebten Geständnis – die sich im dritten Akt von dem ungeliebten Gatten getrennt, mit besten Auspicien für den Auserwählten.
Vom bulgarischen Plattenlabel KANEV gibt es eine Gesamtaufnahme dieser Bearbeitung auf CD in bulgarischer (oder rumänischer?) Sprache. Der Musik ist zu entnehmen, dass es sich eigentlich nur bedingt um eine Umarbeitung der Donna Juanita handelt, sondern einer neuen Handlung wurde ein Patchwork an Musiktiteln aus verschiedenen Werken Suppés unterlegt, dabei mehr oder weniger zufällig zusammengewürfelt. Es fanden sich neben Titeln aus Donna Juanita auch solche aus Der Teufel auf Erden, Die Heimkehr des Matrosen und Der Gascogner. Typisch für diese Vorgehensweise ist ein Lied, das 
einigermaßen durch den Rundfunk bekannt geworden ist mit dem Titel "Ich hab' ins Paradies geschaut" (siehe auch: Suppé auf You Tube), dessen Herkunft aus der Donna Juanita derzeit nur teilweise herzuleiten ist und welches Paul Angerer für seine "Galathée"-Bearbeitung von 1967 ebenfalls verwendete. Interessant hierbei ist, dass Bearbeiter offenbar gerne Material verwenden, welches andere Bearbeiter auch schon einmal bearbeitet hatten, ohne selbst nochmals an die Quelle zu gehen.

Die Wiener Caricaturen beurteilen die Neubearbeitung übrigens nicht so negativ, wie die Wiener Zeitung. Sie schreiben:
Die treffliche Idee, alte Meisterwerke der Wiener Operette neu zu beleben, hat sich wiederum glänzend bewährt. Donna Juanita von Pauspertl in Suppés reizenden Melodien und als „Die große Unbekannte“ textlich von Julius Wilhelm und Gustav Beer wieder erweckt, wirkte wie die kostbarste Novität.
u.a.
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