Suppé auf YouTube

Suppé auf YouTube

Die im Vergleich etwa zu Offenbach oder Johann Strauß etwas bescheidenere aber doch noch hohe Trefferquote für Suppé auf You Tube ist in erster Linie auf seine weltweit doch stark verbreiteten Ouvertüren zurückzuführen. Kein Blas-, Harmonika oder sonstiges nicht-philharmonische Orchester, das sich nicht an seinen Ouvertüren versucht. Dazu kommen dann noch die Clips mit den professionellen Orchestern, Schallplattenfilmchen aber auch Theateraufführungen. Vor allem letztere sind es, die hier interessant sind. Natürlich kann hier nur eine kleine Auswahl besonders origineller oder skurriler Aufzeichnungen aufgelistet werden, wobei originell wertfrei in Bezug auf Qualität zu sehen ist. Aus Platzgründen wird auf eine Einbettung der Videoclips zugunsten von einfachen Links verzichtet

Bellman


Potpourri Instrumental


Computergestützte Musik nach der Original-Partitur


Ullas Ariette


Nach der sensationellen Aufführung von Suppés Bellman im Januar 2023 in Stockholm ist im Mai 2023 dieses Video auf YouTube erschienen. Die Ariette wurde im Studio mit Gitarrenbegleitung nachproduziert. Es singt Mimmi Rosendahl, die auch bei der Aufführung die Ulla gesungen hat. Begleitet wird sie von Olle Lindberg.


Boccaccio


Interessant die Titelauswahl - wie man ca. 1 1/2 Stunden Musik auf 8,37 min. presst. Es ist fast von allem was dabei, allerdings fehlt "Mia bella fiorentina"

 
 
Hilflos überforderte Regie - zum Abgewöhnen. Zudem schlecht gefilmt. Brauchbar nur, um sich einen Gesamteindruck der Szenenfolge zu verschaffen - wenn man's durchhält.
 

Trotz großer Namen (Volksoper, Regie Helmuth Lohner, Elisabeth Kulmann) - Kostüme, Personenführung, gesanglicher Ausdruck und Marschtempo überzeugen nicht.
 

Dieses selten gespielte Duett in prominenter Besetzung.

Donna Juanita


"Douglas Couplet" aus Franz von Suppés Operette "Donna Juanita". Vladimir Kandelaki singt (1985). So lautet die Übersetzung der kyrillischen Überschrift des Videos. Kurios an diesem Couplet ist, das es in der Original-Version der Operette nicht vorkommt, obwohl es stilistisch durchaus zu anderen burlesken Nummern daraus passt. Auch aus anderen Werke Suppés ist es bis jetzt nicht erkannt. Noch kurioser: gibt man in YouTube den Begriff "Donna Juanita" auf kyrillisch (Донья Жуанита) ein, erhält man ca. 12 Treffer, alle mit dem selben Couplet in den unterschiedlichsten Varianten, aber keine andere Nummer aus diesem Werk.


Ein ausgesprochenes Unikum. Stammt noch aus einer Zeit, als die heutzutage völlig vergessene Operette noch nicht aus dem "kollektiven" Gedächtnis entschwunden war. 

Hier ist noch eine Steigerung möglich. Der Juanita Walzer von Eduard Strauß nach Motiven aus Suppés Operette (Entrée Petrita) "komponiert" und von einem "Symphonium" abgespielt.






Die schöne Galathée



Diese gelungene Aufführung ist eine Bearbeitung, liegt jedoch nahe am Original von 1865. Durch die Umstellung zweier Musiktitel ist es einigermaßen gut gelungen, den Walzer aus der Ouvertüre, welcher im Original gar nicht vorkommt, zu integrieren.


Eine Produktion des Moskauer Operettentheaters aus dem Jahr 1886, sehr nah am Original, aber mit Balleteinlagen und ausufernden Dialogen. Dadurch wurde die normale Spielzeit des Einakters von ca. 1 Stunde um etwa 50 % verlängert. Ansonsten sehr gefällig.               

Banditenstreiche


Dieses Lied stammt aus der Neubearbeitung der Banditenstreiche von Bender/Waldenmeier (siehe hierzu Banditenstreiche (Bearbeitungen)), die aus dem ursprünglichen Einakter eine Operette in 3 Akten gemacht hat. Hierzu mussten Musiktitel aus anderen Werken Suppés eingefügt werden. In diesem Fall hat man das Lied sogar aus 2 verschiedenen Werken zusammengesetzt:  die Themen 1-3 stammen aus dem "Gascogner", die Themen aus "Donna Juanita".


Auch diese Romanze kommt aus der o.g. Bearbeitung. Sie stammt ursprünglich aus Suppés letzter vollendeter Operette "Die Jagd aus dem Glück" und wird dort mit anderem Text von einem Tenor gesungen.

Die große Unbekannte


Die große Unbekannte ist eine Neubearbeitung der Donna Juanita. Die Musik zu diesem Lied stammt aber nur zum Teil aus der selben (Strophe), die Herkunft der Refrain-Melodie ist aber noch unbekannt. In dieser Zusammenstellung wurde das Lied mit anderem Text auch in einer dreiaktigen Version der Schönen Galathée durch Paul Angerer verwendet. 

Zehn Mädchen und kein Mann


Leider nur mit Klavier- Flöten- und Violinenbegleitung. Zudem hat der Bearbeiter einige fremde Stücke hineingewerkelt, wie etwa das Barcarolenlied, den Big Spender, Rossinis La Danca und ein italienisches Volkslied.
 

Diese Aufführung ist eine kleine Sensation, denn im Unterschied zum vorigen Link ist sie mit Orchesterbegleitung und es war eigentlich nicht zu erwarten, dass diese Operette in Gänze noch aufgeführt wird. Leider waren keine näheren Informationen zu erhalten, auch nicht darüber, ob es eine Gesamtaufnahme davon gibt.


Diese Aufnahme zeigt einen Höhepunkt der Operette, die "Holz- und Strohpolka", welche von den Darstellerinnen auf der Bühne original gespielt wird. Eine wahre Rarität!


Diese moderne Aufführung stammt szenisch eindeutig aus "Zehn Mädchen und kein Mann", das hier vorgetragene Couplet allerdings nicht. Es stammt aus Suppés Operette "Die Afrikareise"  (Couplet des Fanfani Pascha aus dem 2. Akt).

Das Modell


You Tube ist immer mal wieder für eine Überraschung gut. Von dieser Operette wurde seit "Menschengedenken" kein Titel mehr aufgenommen (Ausnahme: der Coletta Walzer auf der Marco Polo CD, mit welchem dieser Gesangstitel auch korrespondiert). In der ehemaligen DDR war dieser Titel offenbar noch nicht ganz vergessen. Diese Aufnahme ist ein Mitschnitt eines Konzerts mit dem Großen Rundfunkorchester Berlin (Dir.: Robert Hanell) im Palast der Republik zu Berlin aus dem Jahr 1984.


Franz von Suppé konnte von dieser letzten in Angriff genommenen Operette nur noch 5 Titel fertigstellen, dann musste er, bereits todkrank, die Feder aus der Hand legen. Das Werk wurde dann von zwei anderen Wiener  Komponisten fertiggestellt (siehe hierzu  "Das Modell".) Dieser Marsch (in der Operette ein Marschterzett) gehört dazu (das obige Lied aber nicht). Somit dürfte dieser Marsch eine der letzten Kompositionen Suppés vor seinem Tod gewesen sein.

Fatinitza



Eine Produktion aus der DDR. Leider fehlt der 3. Akt vollständig, somit auch das Terzett mit dem berühmten Marschmotiv. Zudem wird Wladimir/Fatinitza nicht, wie es für diese Operette unbedingt notwendig ist, von als Hosenrolle dargestellt.


Einmal nicht schon wieder der inzwischen weltberühmte "Fatinitza Marsch", sondern eine Collage aus verschiedenen Marschthemen, vorwiegend aus dem dritten Akt. Insofern eine nützliche Ergänzung zum obigen Querschnitt. Das berühmte Marschthema wird zu Beginn nur angedeutet.


Auch diese Arie, eine der schönsten aus Fatinitza, stammt aus dem 3. Akt und fehlt damit ebenfalls in obigem Querschnitt. Prominent besetzt mit Ingeborg Hallstein und dem SWR Rundfunkorchester unter Emmerich Smola.


Diese Arie stammt aus dem 1. Akt. Ebenfalls mit Ingeborg Hallstein und dem SWR Rundfunkorchester unter Emmerich Smola.

Des Matrosen Heimkehr


Bereits die Aufführung dieser Oper beim Sommer Festival in Split 2013 kann als kleine Sensation gewertet werden. Denn seit ihrer Uraufführung 1885 in Hamburg ist diese Oper nur selten aufgeführt worden. Jetzt ist zur Freude eines jeden Sammlers von Suppés Werken die gesamte Aufführung auf You Tube zu sehen und zu hören.
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