Uraufführung 27. Oktober 1888 im Carltheater, Wien
Die Handlung von Suppé letzter noch selbst vollendeter Operette stellt einen Rückschritt in die Zeit der Besserungsstücke á la Raimund dar. Bevor Graf Rudolf Wilfried die Tochter seines Adoptivvaters heiraten soll, will er sich nochmals richtig austoben. In Paris verliebt er sich in eine Kokotte, von der er, nachdem sein Geld ausgegangen war, verlassen wird. In Schweden kämpft er im Heer Karls des XII. und wird zum Oberst befördert, aber ein schneller Friede beendet vorzeitig seine Karriere. In Venedig läuft er einer maskierten Spanierin hinterher, muss aber nach der Demaskierung feststellen, dass sie eine Matrone ist. Nachdem er dann genug von seinen Abenteuern hat, kehrt er zu seiner Braut zurück, die ihm überall hin gefolgt war und ihn beschützt hat.
Musik
Da die Handlung wenig Anlass für dramatisches Geschehen bietet, suchte Suppé sein Glück im eher lyrischen Ton, wie zuvor schon in seiner Oper Des Matrosen Heimkehr. Doch soll es daneben auch einige wirkungsvolle Ensembles und Finali geben. Wer sich einen Eindruck der auch bei dieser Operette nicht nachlassenden Inspiration des nunmehr 69-jährigen Suppé machen will, der höre sich die CD der Banditenstreiche
an. Diese Einspielung basiert auf einer Umarbeitung des ursprünglichen Einakters aus dem Jahr 1867 in eine dreiaktige Fassung, welche 1954 von Ludwig Bender (Text) und August Peter Waldenmaier (Musik) vorgenommen wurde (siehe auch Bearbeitung Banditenstreiche). Die Bearbeiter haben ein Geheimnis um die Herkunft der hinzugefügten Musiktitel gemacht. Inzwischen konnte aber ermittelt werden, dass sie zur Erweiterung etliche Nummer aus Die Jagd nach dem Glück
verwendet haben. Details hierzu siehe Artikel Die Jagd nach dem Glück - Franz von Suppés letzte vollendete Operette.